Die Gemarkung erstreckt sich auf einem Areal von 1.566 ha zwischen 399 bis 410 m über NN. Mühlhofen ist mit einem Flächenanteil von 632 ha der am meisten landeinwärts liegende Teilort. Verschiedenen Aussiedlerhöfe sowie die Weiler Hallendorf und Gebhardsweiler gehören zu Mühlhofen. Oberuhldingen mit seinem kleinstädtischen Gepräge liegt mit einer Fläche von 812 ha mit Seefelden, Obermaurach, Untermaurach, Birnau und Oberhof in der Mitte. Unteruhldingen als der direkt am See liegende Ortsteil mit einem Flächenanteil von 122 ha besitzt mit seinem Yachthafen ein sommerliches, südländisches Flair.
Dass Gemeinsamkeiten im Feuerlöschwesen zwischen den früheren selbständigen Gemeinden Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen schon in früheren Jahren bestanden, belegen Aufzeichnungen aus dem vorletzten Jahrhundert. Darin ist zu lesen, dass am 9. März 1837 die Firma Carl Blersch aus Überlingen ein ausführliches Angebot über den Bau einer Feuerspritze bei der Gemeinde Oberuhldingen eingereicht hat. In einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Oberuhldingen, Mühlhofen und Unteruhldingen wurden dann die Bedingungen zur Auftragserteilung ausgehandelt. Darin heißt es, dass auf dem Kasten in guter Schrift Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen gezeichnet werden soll.
Es bestand also bereits vor ca. 170 Jahren eine Gemeinsamkeit zwischen den Feuerwehren der drei Ortsteile; sie ist keine Konstruktion der neueren Zeit. Mit dem Gemeindezusammenschluss im Jahre 1972 zur Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen gab es seitdem auch immer wieder Gedanken und Beratungen, die drei Abteilungen der früheren Gemeinden in einem gemeinsamen Feuerwehrgerätehaus unterzubringen. Es sollte aber noch bis zum Jahr 2000 dauern, bis die Zeit dafür reif war und fast zehn weitere Jahre, bis der Gedanke in die Tat umgesetzt wurde.
Bis dahin hatte die Freiwillige Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen, bestehend aus den Feuerwehrabteilungen Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen, jeweils ein eigenes Feuerwehrgerätehaus in ihren Ortsteilen und die Jugendfeuerwehr hatte einen Jugendraum im Feuerwehrgerätehaus Oberuhldingen.
Denn die Wehren waren zwar in einer außenorderlichen Hauptversammlung der Feuerwehr am 8. Oktober 1972 zwar zu einer Gemeindefeuerwehr zusammengeschlossen worden, behielten jedoch weitgehend ihre Selbständigkeit. Und schon immer trafen sich die drei aktiven Abteilungen regelmäßig zu Übungen, feuerwehrtechnischen Diensten, Fortbildungen, Ausflügen und sonstigen Veranstaltungen in den jeweiligen Feuerwehrgerätehäusern. Zum Teil wurden diese Dienste auch gemeinsam durchgeführt.
Die Verfügbarkeit der Feuerwehrmänner und -frauen bei Einsätzen, die tagsüber abzuarbeiten sind, wurde immer geringer, da viele Feuerwehrangehörige außerhalb des Gemeindegebietes arbeiten. Daher musste eine Lösung geschaffen werden, um die Einsatzbereitsschaft aufrechterhalten zu können. Hinzu kam, dass die drei Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsteilen in die Jahre gekommen waren, so dass ein erheblicher Modernisierungsaufwand entstanden wäre. So wurde der Gedanke an ein zentrales Feuerwehrhaus wiederbelebt und so fasste am 8. Juli 2000 nach vielen Sitzungen des Feuerwehrausschusses, die zum Teil kontrovers und auch emotional geführt wurden, den Entschluss, ein neues Feuerwehrhaus zu planen. Man raufte sich zusammen und fand auch einen geeigneten Standort. Ein Architektenwettbewerb fand statt und der Sieger daraus, das Architekturbüro Stotz & Sauer aus Nußdorf, konnte darauf hin die Planung und Bauleitung übernehmen.
Im Jahr 2015 wurden dann die ehemals eigenständigen Abteilungen aufgelöst und zu einer aktiven Abteilung zusammengeführt. Was für frühere Generationen unvorstellbar war, funktioniert nun doch seit einigen Jahren sehr gut.
Zeitraum |
Fortschritt zum Feuerwehrhaus |
18.07.2000 | Gemeinderat fasst Beschluss zur Zusammenführung der drei Abteilungen Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen am zentralen neuen Standort westlich des Bahnhofs in Oberuhldingen |
31.01.2000 | Gemeinderat beschließt einen offenen Wettbewerb |
06.03.2001 | Gemeinderat legt Preisgericht und Raumprogramm fest |
05./06.07.2001 | Tagung des Preisgerichtes (Bewertung der 40 eingereichten Arbeiten im Haus des Gastes in Unteruhldingen); Sieger ist das Architekturbüro Stotz & Sauer aus Überlingen |
10.07.2001 | Gemeinderat nimmt Ergebnisse des Wettbewerbs zur Kenntnis |
18.12.2001 | Gemeinderat beschließt Planungsvergabe an den 1. Preisträger |
10.09.2002 | Gemeinde beschließt Vorentwurf |
28.01.2002 | Gemeinderat beschließt endgültigen Entwurf |
06.2006 | Nach Bewerkstelligung einer soliden Finanzierung für das Millionen-Projekt Kauf des 3.800 qm großen Grundstückes von der Deutschen Bahn AG |
18.12.2006 | Einreichung des Bauantrages |
14.05.2007 | Erteilung der Baugenehmigung |
18.09.2007 | Gemeinderat fasst Baubeschluss |
03.2008 | Nach geänderter Statik-Berechnung wegen Erdbeben-Richtlinien Ausschreibung der Bauarbeiten |
15.04.2008 | Vergabe der Bauarbeiten durch den Gemeinderat |
25.04.2008 | Spatenstich |
21.11.2008 | Richtfest |
10.2009 | Feuerwehr beginnt mit Umzug in das neue Gebäude |
24.10.2009 | Mit der Jahresschlussübung der Feuerwehr erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses |
04.2010 | Fertigstellung der restlichen Arbeiten |
08./09.05.2010 | Offizielle Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und „Tag der offenen Tür“ mit Jubiläen der Freiweilligen Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen: 125 Jahre Abteilung Oberuhldingen, 100 Jahre Abteilung Mühlhofen, 80 Jahre Abteilung Unteruhldingen und 35 Jahre Jugendfeuerwehr |
Am 3. Juni 1883 wurde in einer Versammlung im Rathaus in Oberuhldingen der Beschluß gefaßt, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Man stellte gleich eine Löschmannschaft auf und kam überein, die Anschaffung von gleichen Mützen und Drillichjacken „aus dem eigenen Sack“ zu bestreiten, was jedoch die Gemeinde später zurückerstattete.
Am 10. September 1883 wählte man unter der Leitung von Bürgermeister Schneider den Verwaltungsrat der Feuerwehr. Jedes Mitglied der Feuerwehr hatte monatlich 10 Pfennige an die Feuerwehr-Kasse zu entrichten. Dieser Betrag wurde im Laufe der Jahre immer wieder erhöht. Mit der Probenarbeit wurde sogleich begonnen. Die Ausrüstung der Feuerwehrmänner wurde nur nach der Notwendigkeit, oft unter schwierigen finanziellen Opfern des einzelnen und der Gemeinde ergänzt.
Die Stiftungskommission der Pfarrgemeinde Seefelden besaß in der Pfarrscheuer eine Feuerwehrspritze. Sie wurde 1884 ohne deren Wissen nach Oberuhldingen gebracht und mußte nach Anordnung des Oberstiftungsrates und des Großherzoglichen Bezirksamtes wieder zurückgebracht werden.
Am 30.08.1888 wurde die Anschaffung einer Saugspritze für 1.750 Mark beschlossen.
1897 beschaffte man eine Leiter.
Im Juni 1944 wird vom Kauf einer Motorspritze berichtet.
1954 wurde eine neue Alarmsirene installiert. In verschiedenen Protokollen wird auch vom dienstlichen Verhalten mancher Feuerwehrkameraden berichtet. Der eine wird wegen dienstwiedrigen Benehmens ausgeschlossen und der Pflichtfeuerwehr zugeteilt. Ein anderer muß wegen anstandswiedrigem Verhalten vor dem gesamten Corps Abbitte leisten. Das unentschuldigte Fernbleiben vom Dienst wurde mit einer Geldstrafe geahndet, deren Höhe in den Generalversammlungen festgelegt wurde.
In den vergangenen 115 Jahren hat auch das politische Geschehen in der Feuerwehr seinen Niederschlag gefunden. Vier politische Systeme veränderten die Dienstgrade und die Satzungen. Besonders tiefgreifende Veränderungen wurden in 3. Reich vorgenommen: Am 7.12.1936 wurde die alte Satzung außer Kraft gesetzt und eine neue Satzung „angenommen“. Man bekam jetzt einen einen Führerrat mit dem Führer der Wehr, seinem Stellvertreter, Schriftführer, Kassenwart und Gerätewart. Die freiwillige Feuerwehr mußte im Vereinsregister gestrichen werden (10.2.1940). Die Wehr wurde danach nicht mehr vereinsmäßig geführt, sondern straffer als bisher. Die Wehr war nun außer Feuerschutzpolizei auch Hilfspolizeitruppe und hatte als solche auch diesen Dienst auszuführen. Ausländer mußten die Wehr verlassen. Bei jedem Fliegeralarm mußte eine Gruppe beim Spritzenhaus in Alarmbereitschaft stehen. Zum Glück brauchte sie nie eingesetzt werden.
Im Januar 1945 wurde die Einführung einer weiblichen Löschgruppe beschlossen, sowie auch die Erhöhung der Altersgrenze, um die fehlenden Wehrmänner zu ersetzen. Diese Maßnahmen wurden nach dem Kriege wieder aufgehoben.
Am 29. April 1945 begann die Besatzungszeit. Auf Anordnung der Besatzungsmacht wurde die Wehr auf einen aktiven Bestand von 9 Mann beschränkt. Alle übrigen Wehrmänner wurden als Reserve eingesetzt. Ausgeschiedene Kameraden sind später wieder eingetreten. Die Hauptaufgabe der Freiwilligen Feuerwehr war es, sich an den Geräten auszubilden, um schnell und wirksam einsatzfähig zu sein. Durch Besuch von Lehrgängen wurden immer wieder neue Erkenntnisse vermittelt und weitergegeben. Neue Aufgabengebiete, wie Ölunfälle und Hilfe bei Verkehrsunfällen, erfordern besondere Geräte und Unterweisungen.
In den vergangenen 100 Jahren wurden erstaunliche Fortschritte gemacht bei der Bekämpfung von Bränden. Welch gewaltiger Unterschied von der mit Muskelkraft gezogenen Handdruckspritze zum heutigen Tanklöschfahrzeug, oder von der schweren Holzleiter zur Drehleiter. Gleich geblieben ist jedoch das Pflichtbewußtsein und die Einsatzfreude, dem Nächsten in der Not zu helfen.
Das ganze Jahrhundert hindurch spürt man die Sorge der Gemeinde, die Wehr mit dem notwendigen Gerät zu versorgen. Die Geldknappheit war aber von 1883 an bis heute ein großer Hemmschuh, den man immer wieder zu beseitigen wußte. Zur Unterbringung der Ausrüstung baute man in Oberuhldingen ein neues Feuerwehrhaus, das am 28.11.1965 feierlich der Wehr übergeben wurde.
Zehn Jahre später richtete man in Eigenarbeit die „Florianstube“ ein.
Auch die Pflege der Kameradschaft im außerdienstlichen Bereich kommt nicht zu kurz. So gehört die Durchführung eines mehrtägigen Jahresausfluges zur willkommenen Abwechslung.
Am 9./10. Juni 1971 veranstaltete man im Oberhof zu Birnau ein Weinfest, das einen solch guten Anklang gefunden hatte, dass man beschloss, dies jährlich durchzuführen. Diesen Arbeitseinsatz der Wehrmänner und deren Frauen belohnte man mit kameradschaftlichen Veranstaltungen.
Auch das kleine Fischerdorf Unteruhldingen war im vorigen Jahrhundert um den Feuerschutz seiner Häuser sehr besorgt. Am 10. März 1930 wurde von den Uhldinger Bürgern der Beschluss gefasst, wie auch in den anderen Gemeinden, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen und man gewährte gleich einen Zuschuss von 600 RM zur Beschaffung einer Kleinmotorspritze. Die Erarbeitung der Satzung trug das Datum vom 25. Januar 1931.
Im Jahre 1936 plante man auch, einen Schlauchtrockenturm als Dachreiter auf das Torkelgebäude zu bauen, was jedoch vom Bezirksbauamt Konstanz abgelehnt wurde, da der Turm in unmittelbarer Nähe der Kapelle für das Ortsbild untragbar wäre. Bald zog man aber in das von der Gemeinde erworbene Gebäude in der Schulstraße um.
1938 baute man das Gerätehaus aus und installierte eine Schlauchtrockenanlage.
Die Ausrüstung wurde laufend ergänzt, 1942 mit einer Tragkraftspritze TS 8 Goliath III mit Tragkraftspritzenanhänger, sowie einem 8-Sitzer-Horch-Wagen, womit die Wehr selbst einige Male nach Friedrichshafen ausrücken musste.
Die politischen Änderungen vor und nach dem Kriege hatten auch in der Unteruhldinger Wehr die gleichen Folgen wie in der zuvor geschilderten Wehr von Oberuhldingen. Nach dem Krieg rief am 05. März 1951 Bürgermeister Josef Wenk die Männer ins Rathaus zusammen, wo man den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr beschloss. Statt einer Überholung der TS 8 entschloss man sich nach 15 Jahren, ein Magirus-TS 8 Löschfahrzeug mit VW-Motor zu beschaffen, wofür die Gemeinde ca. 20.000 DM investierte. Diese Ergänzungen von Feuerwehrgeräten hoben die Freude am Dienst für den Nächsten.
1972 konnte Bürgermeister Walter Bühler ein neues LF 8-schwer übergeben. So konnte Unteruhldingen eine wohl ausgerüstete Wehr in die Gesamtgemeinde übergeben.
Zur Pflege der Kameradschaft unternahmen die Feuerwehrkameraden Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. In Zusammenarbeit mit anderen Unteruhldinger Vereinen halfen sie bei der Vorbereitung und Durchführung von öffentlichen Festlichkeiten (Strandfest, Hafenfest).
Schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1909 war man in der Gemeinde Mühlhofen bemüht, den Feuerschutz aufs Beste zu gewährleisten. Der Gemeinderat von Mühlhofen beschloss am 14. Juni 1866 eine genaue Feuerlöschordnung mit 26 Paragraphen.
Am 14. August 1909 hatten sich 78 Männer in einer Gründungsliste eingetragen. Bereits am 2. Oktober 1909 teilte man die Eingetragenen in drei Mannschaften: 1.) Retter, 2.) Leitermannschaft und 3.) Spritzenmannschaft ein.
In der auf den 9. Oktober 1909 anberaumten Generalversammlung im Gasthaus „Kreuz“ wählte man den Verwaltungsrat. Die Feuerwehr schloss sich dem Feuerwehr-Kreisverband Konstanz sowie dem Badischen Landesfeuerwehrverein an. Die Statuten wurden ausgearbeitet, von den Mitgliedern angenommen und vom Bezirksamt genehmigt. Mit großem Eifer besorgte man die Uniformen und sonstige Ausrüstungsgegenstände. Die vorhandenen Löschgerätschaften wurden zum eifrigen Proben benutzt. Über jede Probe wurde ein Protokoll angelegt, in dem die Anwesenheit jedes Feuerwehrmannes verzeichnet war und der Verlauf der Probe geschildert wurde.
Im Jahre 1922 wurde von der Firma Spek eine Motorspritze angeschafft, geliefert von der bekannten Firma Magirus in Ulm. In dankenswerter Weise hatte Fabrikant Spek die Motorspritze allgemein für größere Brände zur Verfügung gestellt.
1926 bekam man eine 2-teilige Leiter von 13,5 m.
1929 wurden die Hydranten eingebaut.
1937 bekam man einen Schlauchtrockenturm und das Spritzenhaus wurde erweitert.
Am 14.7.1951 wurde eine Motorspritze von der Firma Magirus Ulm übergeben.
1959 wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen und bereits am 9.3.1960 beging man das Richtfest für das Feuerwehrhaus.
Ein Löschgruppenfahrzeug der Firma Bachert in Friedrichshall ergänzte 1971 die Ausrüstung.
Erwähnenswert sind noch die Beschaffung der Schaumlöschgeräte (1952) und die Grundausstattung zur Ölschadensbekämpfung (1968).
Die Teilnahme an Wettkämpfen wurde mit Eifer betrieben. Die Pflege der Kameradschaft bei geselligem Beisammensein und bei Ausflügen ergänzte die eifrigen Pflichtübungen.